Suchfibel / Die Kunst des SuchensSuchlogik: Computer sind doof

Suchlogik: Computer sind doof, denken aber logisch

Die Syntax verschiedener Suchmaschinen unterscheidet sich zum Teil erheblich. Als ob das nicht genug wäre, werden auch Begriffe für die Steuerung der Suche unterschiedlich verwendet. Weil diese logischen Verknüpfungen ganz entscheidend für ein brauchbares Suchergebnis sind, werde ich noch ein wenig darauf herumreiten.

Spaghetti in der Bibliothek

Warum das alles? Nun, stellen Sie sich vor, Sie gehen in eine Bibliothek um eine Information zu finden. Sie gehen zum freundlich dreinblickenden Bibliothekar und der fragt Sie, was Sie wünschen. Sie sagen (zum Beispiel) "Spaghetti". Nur dieses eine Wort.

Das Ergebnis wird ein ziemlich verblüffter Bibliothekar sein, aber erstmal keine Auskunft. Je nach Tageszeit und persönlicher Verfassung wird er Sie zum Italiener an der Ecke schicken oder nachfragen, was genau Sie denn suchen. Er wird fragen. Und Sie sollten ihm sagen können, dass Sie original italienische Rezepte suchen. Oder eine Abhandlung über die Ernährungsgewohnheiten der Italiener. Oder einen Aufsatz über den ernährungsphysiologischen Wert von Vollkornspaghetti. Oder die Bilanz des vergangenen Jahres über den Nudelimport und Verbrauch in Venezuela. Je nachdem, was Sie suchen, wird Sie der Bibliothekar in vollkommen unterschiedliche Ecken seines Reiches schicken.

Die Rache der Suchmaschinen

Können Sie sich also vorstellen, in welcher Lage eine noch so ausgetüftelte Suchmaschine steckt, wenn Sie ihr einen einzelnen, einsamen Begriff zuwerfen? Sie wird sich bitter rächen, indem sie Ihnen alles, was sie irgendwie zum Thema Spaghetti findet, zurückwirft. Zack. Auf einen grossen Haufen. 134.000 Treffer. Die Maschine präsentiert einfach alles. Sie kommen also nicht umhin Ihrem Wunsch etwas präziser Ausdruck zu verleihen. Das können sie tun, indem Sie mehrere Worte eintippen.

Einem Bibliothekar werden Sie nicht einfach ein weiteres Wort vor die Füße werfen. Sie werden (hoffentlich) in ganzen Sätzen antworten. Und aus dem Zusammenhang der Worte wird sich der Mensch hinter dem Tresen ein Bild davon machen, wonach Sie suchen. Heißt also: nicht nur weitere Worte sind notwendig, sondern auch die Verknüpfung derselben. Im Bibliotheksbeispiel geschieht dies durch relativ komplizierte Satzgebilde, durch die Sprache. Einzelne Begriffe werden in Relation zueinander gesetzt. Computer verstehen aber komplexe Sprachstrukturen nicht. Also müssen wir uns anders behelfen. Die Logik tritt auf den Plan.

Logisch?

Logik haben wir alle einmal in der Schule gelernt. Sie erinnern sich? Da war mal was, Mathematik und so. Ah ja. Nun sollte ich an dieser Stelle aus Sicherheitsgründen lieber nicht zu weit ausholen, denn Mathematik war nie meine stärkste Disziplin. Aber die Mathematik ist nur ein kleiner Teilbereich der Logik. Ein viel größerer Bereich ist die Philosophie. Schon vor ein paar tausend Jahren hat sich zum Beispiel Aristoteles Gedanken darüber gemacht, was denn diese Welt ist und was nicht; was wahr ist und was falsch und wie man das eine vom anderen trennen kann. Er hat´s etwas komplexer gedacht, aber hier soll schamlos vereinfacht werden.

Sehen wir uns mal an, was sich hinter dem Begriff Zeichenketten verbirgt.



Die Suchmaschinen sind viel besser darin geworden, auch ohne komplexe Logik einigermaßen passende Treffer zu liefern.
Meist wird nach Popularität ausgesucht
Trotzdem - oder gerade deshalb! - ist es sinnvoll zu wissen, wie das eigentlich funktioniert.